Mittwoch, 26. März 2008

Der Besuch der Alten Dame- Akt 3

25th March 2008: Lesson on "Der Besuch der Alten Dame"


  • Die erste Szene spielt in der Peterschen Scheune.
  • Claire trägt ein Brautkleid, weil sie sich eben mit ihrem achten Gatten verheiratet hat.
  • Sie hat die Absicht, sich sofort scheiden zu lassen.
  • Der Arzt und der Lehrer wollen Ill und die Schulden der Güllener besprechen. Siw wollen Claire ein Geschäft anbieten. Sie brauche ihnen keine Milliarde zu geben. Sie solle lieber in die Stadt investieren. Wenn sie die bankrotten Industrien, Bockman, die Wagnerwerke, die Platz an der Sonnehüte kaufte, so würde Güllen florieren.
  • Claire sagt, sie könne die Geschäfte nicht kaufen, weil sie ihr schon gehören. Sie hätte die ganze Stadt heimlich gekauft und runiert.
  • Claire sagt dann, ihrer Meinung nach, sei die Menschlichkeit nur für Millionäre. Macht gehöre denen, die bezahlen und sie bezahlt.
  • Ills Laden hat eine neue Inschrift, einen neuen Ladentisch, eine neue Kasse und kostbare Ware. Frau Ill plant im Frühling umzubauen. Sie hat ein Bild ihres Mannes von dem Maler bestellt.

Vokabel:

  • die Scheune= stables
  • das Brautkleid= wedding dress
  • die Braut= bride
  • der Bräutig= groom
  • die Schulden (pl.)= debts
  • bankrott= bankrupt
  • verarmt= destitute
  • mächtig= powerful
  • verursachen= to cause
  • verarmen= to make poor
  • die Beweggründe (pl.)= motivation
  • florieren= to thrive, to flourish
  • die Inschrift= shop sign
  • der Ladentisch= shop counter
  • die Kasse= till
  • die Ware (pl.)= goods
  • kostbar= expensive
  • umbauen (sep.)= to renovate
  • bestellen= to order

25th March 2008: Lesson on "Der Besuch der Alten Dame"

  • Der Erste kommt herein und ist als Metzger gekleidet. Er kauft teure Zigaretten und lässt sie aufschreiben. Er meint Ill habe Claire schlecht behandelt und er hofft er werde der Presse keine Lügen erzählen. Es ist hier klar, dass die Stimmung der Güllener jetzt für Claire und gegen Ill ist.
  • Der Lehrer trinkt sich Mut an.
  • Die Presse trifft ein und die Güllener fürchten, dass jemand der Presse die Wahrheit erzählen wird.
  • Der Lehrer steigt auf ein Fass und versucht tatsächlich der Presse die Wahrheit zu erzählen, aber die Presseleute hören ihm nicht zu, weil er betrunken ist. Der Maler schlägt ihm das Bild über den Kopf und die anderen Güllener stürzen auf ihn. Ill kommt in den Laden, und sagt dem Lehrer, er solle schwiegen.
  • Die Presseleute interessieren sich für die Oberfläche. Sie stellen oberflächliche Fragen wie z.B. "Wie fühlt ihr euch, allgemein gesprochen?" Der Schein des Glücks und des Wohlstands ist den Presseleuten wichtiger als die Wahrheit. Als sie Ill und den Metzer zusammen fotografieren, hat der Metzger ein Beil in der Hand.
  • Sie übersehen die tiefere Bedeutung des Bildes und denken nur an das Geld, das sie von dem Bild verdienen werden.
  • Der Lehrer will, dass Ill sofort der Presse die Wahrheit sagt, um sich gegen Claire und die Güllener zu verteidigen. Ill weigert sich das zu tun, weil er meint, er habe kein Recht mehr. Er akzeptiere seine Schuld.
  • Der Lehrer antwortet, dass er von Anfang gewusst habe, dass jemand Ill töten werde, dass sein Glaube an die Humanität machtlos sei, und dass auch er mitmachen werde. Deshalb sei er Säufer geworden. Er weiss auch, dass eines Tages auch die Güllener für die Schuld, die sich auf sich geladen haben, werden büssen müssen.
  • Der Bürgermeister bringt dann die Nachricht, dass er eine Gemeindeversammlung im Goldenen Apostel am Abend geben wird.
  • Der Zweck der Gemeindeversammlung ist, Ills Fall zu behandeln. Die Presse wird dabei sein und der Bürgermeister wird erklären, dass Claire eine Stiftung errichten werde. In der Wirklichkeit geht die Versammlung um Ills Leben.

Vokabel:

  • die Lüge= lie
  • die Stimmung= mood, opinion
  • sich Mut antrinken (sep.)= to take Dutch courage
  • die Wahrheit= truth
  • das Fass= keg
  • jemandem zuhören (sep.)= to listen to someone
  • auf jemanden stürzen= to jump onto somebody
  • die Oberfläche= superficiality
  • oberflächlich= superficial
  • der Schein des Glücks= the appearance of happiness
  • der Wohlstand= prosperity
  • das Beil= axe
  • übersehen= to overlook
  • die Humanität= die Menschlichkeit= humanity
  • etwas auf sich geladen= to heap upon yourself
  • büssen= to atone
  • die Gemeineversammlung= town council meeting

29th March 2008: "Der Besuch der Alten Dame"

  • Der Bürgermeister bietet Ill ein Gewehr an, damit er vor der Versammlung Selbstmord begehen könnte.
  • Ill lehnt das Angebot ab. Er meint, er habe seine Furcht allein besiegt und seine eigene Schuld angenommen. Hätten die Güllener ihm diese grauenhafte Angst erspart, so hätte er das Gewehr ihnen zuliebe genommen. Jetzt gebe es kein Zurück mehr. Er könnte die Schuld der Güllener nicht von ihnen abnehmen.
  • Ill und Claire treffen sich allein zum zweiten Mal im Konradsweilerwald. Während sie sprechen spielt Roby auf der Gitarre und sie hören schon wieder einen Specht und einen Kuckuch. Sie sprechen von ihrem Kind. Ill lernt, dass es ein Mädchen war und dass es an einer Hirnhautentzüdung gestorben ist. Claire hat es nur bei der Geburt gesehen.
  • Sie sprechen von ihrer Jugendliebe und dann von dem kommenden Tod Ills. Er beschreibt sein Leben als "sinnlos". Claire hat die Absicht, seinen Sarg nach Capri zu bringen, wo sie ein Mausoleum errichtet hat. Claire erklärt, dass ihre Liebe nicht gestorben ist sondern etwas Böses wie sie selbst.
  • Die Güllener und die Presse versammeln sich im Goldenen Apostel. Claire Zachanassian ist nicht dabei aber der Bürgermeister gibt in ihrem Namen eine wichtige Erklärung ab. Er berichtet, dass sie der Stadt eine Milliarde geben wird, fünfhundert Millionen der Stadt, fünfhundert Millionen an jeden Bürger verteilt.
  • Der Lehrer hält eine lange Rede, indem er erklärt, dass Claire mit ihrer Milliarde Gerechtigkeit kaufen wolle und er warnt die Güllener, dass sie nur das Geld annehmen sollten, wenn sie die Gerechtigkeit verwirklichen wollen. Natürlich hat das Gespräch eine doppelte Bedeutung. Die Güllener verstehen unter "Gerechtigkeit", dass Ill für sein Verbrechen mit seinem Leben bezahlen wird. Das passt ihnen, weil sie dann reich sein werden und das Gefühl haben werden, dass sie gerecht gehandelt haben. Aber sie täuschen sich. Indem sie Ill töten, begehen sie auch ein Verbrechen und sie werden auch dafür eines Tages büssen.
  • Der Lehrer versucht sie zu warnen, aber er wagt nicht offen genug zu sprechen, also hören sie die Warnung nicht. Sie nehmen die Stiftung an "nicht des Geldes, sondern der Gerechtigkeit wegen" und alle nehmen an dem Mord Ills teil, während die Presse beim Abendessen ist. Nachher stellt der Arzt Herzschlag fest.
  • Die Güllener bilden eine Gasse, an deren Ende der Turner steht. Ill muss in die Gasse treten und wird ermordet, während die Presse beim Abendessen ist.
  • Die Güllener sind keine schlecten sondern schwache Menschen. Anfangs wollen sie sich ehrlich verhalten und lehnen das Angebot entrüstet ab.
  • Sie wollen Ill nicht töten aber sie hoffen, dass sie das Geld ohne Verbrechen werden haben können. Am Ende täuschen sie sich, dass sie moralisch handeln. Sie wollen die Wahrheit einfach nicht erkennen.
  • Es soll eigentlich die Rolle der Presse sein, die Wahrheit zu verkünden, aber die Presse, wie sie hier dargestellt wird, interessiert sich nur für den Schein. Es ist lächerlich, als es bei ihrer Kamera eine Panne gibt und der Eid wiederholt werden muss. Der Kameramann ist enttäuscht, als er ills Schrei nicht wiederholt wird, weil er diesen Schrei nicht richtig verstanden hat oder will. Er meint, Ill schreie vor Freude aber in Wirklichkeit drückt Ill seine Verachtung aus.
  • Am Ende verhält sich Ill mit mehr Würde als die anderen Güllener. Er allein am Ende erkennt, dass er schuldig ist und nimmt die Verantwortung für seine Tat auf sich. Er ist im Laufe des Stücks grösser geworden und am Ende ist er nicht nur ein Opfer der Güllener sondern auch ein Held, weil er ihnen ein Beispiel von einem mutigen Tod zeigt.

Vokabel:

  • besiegen= to conquer
  • grauenhaft= ghastly, atrocious
  • ersparen= to spare
  • der Specht= woodpecker
  • die Hirnhautentzüdung= meningitis
  • verwickeln= to carry out
  • warnen= to warn
  • sich täuschen= to deceive yourself
  • wagen etwas zu machen= to dare to do something
  • die Warnung= warning
  • die Gasse= line, column
  • entrüstet= indignant, indignantly
  • verkünden= to announce, to proclaim
  • die Panne= breakdown, mishap
  • ausdrücken (sep.)= to make clear, to spell out
  • die Verachtung= contempt
  • die Würde= dignity

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